• Einfaches Weizenbrot mit Weizen-Sauerteig und Vorteig
23. November 2011 von paule
Eine Freundin hat mich neulich gefragt, wieso ich so wenige Brotrezepte poste, wo ich doch schon seit einigen Jahren nur noch selbst backe. Ich gelobe Besserung und fange sofort damit an.
Folgendes ist zur Zeit unser Alltags-Brot. Es hat einen milden Geschmack und passt zu herzhaftem Belag genauso gut wie zu süßem. Die Krume ist weich und saftig, die Kruste fein und kross. Das Rezept habe ich von Marla aus dem Sauerteigforum abgespickt und modifiziert. Im Forum findet man auch noch jede Menge Erläuterungen und Abwandlungen zum Rezept. Auch Eva hat vor Kurzem begeistert nachgebacken.
Einen weiteren Vorteil hat dieses Rezept, da es sich ohne großen Aufwand an einem normalen Arbeitstag realisieren lässt. Morgens bevor ich zur Arbeit gehe, rühre ich schnell Sauerteig und Vorteig an, das dauert noch nicht mal 5 Minuten. Abends, wenn ich nach Hause komme, schaffe ich locker die rasche und unkomplizierte Fertigstellung vorm Schlafengehen. Also kein Grund mehr sich vorm Brotbacken zu drücken!
Einfaches Weizenbrot mit Weizen-Sauerteig und Vorteig
ergibt ein mittelgrosses Brot
Zubereitung:
Alle Zutaten für den Sauerteig verrühren und zugedeckt an einem warmen Ort (26°C) 12-15 Stunden reifen lassen. Zu dieser kalten Jahreszeit stelle ich die Schüssel in den Backofen, den ich vorher 5 Minuten bei 50° Umluft vorgeheizt und anschliessend abgeschaltet habe.
Die Zutaten für den Vorteig ebenfalls verrühren und 12-15 Stunden bei nicht zu warmer Raumtemperatur zugedeckt stehen lassen.
Für den Hauptteig alle Zutaten bis auf Salz und Öl in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und 4 Minuten auf Stufe 1,5 (von 4) kneten. Salz und Öl hinzufügen und 8 Minuten auf Stufe 2 fertigkneten. Zugedeckt 20 Minuten ruhen lassen.
Den Teig anschliessend auf eine leicht bemehlte Arbeitsplatte geben, rund wirken und mit dem Schluss nach unten – damit es beim Backen rustikal aufspringt – in ein Gärkörbchen (Grösse: 1 kg) geben. Zugedeckt an einem warmen Ort 60-70 Minuten gehen lassen.
Backofen mit Backblech rechtzeitig auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Teigling vorsichtig auf das heisse Backblech stürzen, in den Ofen schieben und kräftig schwaden.
Nach 15 Minuten die Ofentür kurz öffnen um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen und die Temperatur auf 210°C reduzieren. Nach 20 Minuten die Temperatur noch einmal auf 180°C reduzieren und während knapp 20 Minuten fertig backen.
Aus dem Ofen nehmen, in ein Küchentuch einwickeln und auskühlen lassen.
Zutaten für den Sauerteig:
- 140 g Weizenmehl Type 1050
- 125 g Wasser lauwarm
- ca. 25 g Anstellgut
für den Vorteig:
- 100 g Weizenmehl Type 1050
- 90 g Wasser lauwarm
- 1 g (ein Krümmel) frische Hefe
für den Hauptteig:
- Sauerteig
- Vorteig
- 260 g Weizenmehl Type 1050
- 100 g Weizenmehl Type 550
- 100 g Weizen, mittelgrob geschrotet
- 220 g Wasser, lauwarm (od. Buttermilch)
- 10 g Gerstenmalzextrakt oder Honig
- 3 g frische Hefe
- 14 g Salz
- 10 g Öl
Hi, ich bin leider nicht Brotbackerfahren und wollte fragen: was ist Anstellgut (ist das wirklich Roggenschrot, Kümmel und Honig ?) oder kann man das fertig kaufen ?
Da hat deine Freundin aber recht: Brot sieht man bei dir wirklich selten! Dabei habe ich großen Respekt sein eigenes Brot neben der Arbeit zu backen. Aber alles machbar :)
Ach, und gestern gabs dein Zupf-Schuedi. Mein Habib konnte gar nicht aufhören zu zupfen… Wird noch gebloggt.
@ barcalex: als Anstellgut bezeichnet man die Starterkultur, also die Grundlage, aus der man den Vollsauer (Sauerteig) zieht. Davon bewahrt man immer eine kleine Menge im Kühli auf und füttert nach Bedarf. Ich habe meinen vor Jahren selbst angesetzt aus Mehl und Wasser. Zur Zeit habe ich nur einen Weizen-Sauerteigstarter. Theoretisch kann man Sauerteig auch kaufen, ist aber nicht das gleiche. Üblicher ist es du lässt dir von jemanden Trockensauer (getrocknetes Anstellgut) zuschicken und reaktivierst ihn. Hört sich alles kompliziert an, ist aber in der Praxis recht einfach. Bei Interesse kann ich dir einige Links empfehlen, wo du dich schlau machen kannst ;-)
@ Micha: soviel Arbeit ist es ja gar nicht, das meiste ist Wartezeit ;-) Auf deinen Schuedi bin ich schon gespannt ;-)
Respekt! ich traue mich nicht ein Brot selber zu backen. Ich habe schon manchmal Schwierigkeiten einen Kuchen zu backen aber Brot? Ne, der geht bei mir bestimmt in die Hose. :-D Ich esse voll gerne Zwiebelbrot. :-) Den muss ich mir aber zum Glück nicht selber backen – den gibts bei meinem Lieblingsbäcker :-). Lg Sonja
oh, mein Bäckerherz hüpft.Sieht wunderbar aus, Gott sei Dank hat deine Freundin nicht locker gelassen :-)
Sieht toll aus – super Idee mit dem vorgeheizten Backofen für den Sauerteig :-) Die Idee muss ich mir mopsen ;-) und das Rezept wird auf meine Nachbackliste gesetzt. Lieben Gruß Nadja
@ Sonja: Brotbacken ist gar nicht schwer. Ich habe mit dem No-Knead-Brot angefangen und bin dann beim Sauerteigbrot gelandet. Nur Mut ;-)
@ lisa: mal schauen, ob noch Rezepte folgen werden ;-)
@ Nadja: viel Spass beim Nachmachen. LG
Danke Paule! Mehr als schief gehen kann ee ja eigentlich nicht, stimmts? :-) Lg Sonja
Selbstgebackenes Brot schmeckt immer noch am Besten. :-) Ich back gerne Vollkornbrot mit Sonnenblumenkernen :-) Aber dein Rezept probier ich auch mal aus :-) Danke dir! Lg Marian
@ Marian: da hast du vollkommen Recht, selbstgebackenes Brot ist unschlagbar. Ich habe übrigens letztes Wochenende das Rezept zusätzlich mit einigen Körnern und Saaten erweitert. Klappt hervorragend. Sicher auch mit Sonnenblumenkernen. LG
Den Sauerteig kann man im Backofen einfach bei eingeschalteter Backofenlampe auf der untersten Schiene reifen lassen. Durch die Lampe entsteht eine konstante Temperatur von ca. 30°C
Hallo,
ich hab grad festgestellt, das meine Hefe schimmelt ?
Kann man das Brot auch nur mit Sauerteig backen?
LG Finlon