• Pavlova mit Erdbeeren, Himbeeren und Maracuja
5. Mai 2011 von paule
Eine sinnliche Nachspeise zum Reinkuscheln!
Seit Tagen überlege ich, wie ich dieser unglaublichen Süssspeise verbal gerecht werden kann und die Emotionen in Worte fassen soll, die beim Verzehr hervorgerufen werden.
Ich kann es nicht. Jede noch so gut formulierte Beschreibung wäre bloss ein billiger Abklatsch von dem Genuss. Ab dem ersten Bissen war es um mich geschehen, ich erhob sie augenblicklich in den Adelsstand und krönte sie zur Königin aller Nachspeisen.
Bestärkt wurde ich durch die einstimmige Reaktion meiner Familie und Freunde. Noch nie sah ich eine grössere Einigkeit. Zuerst sprachlose Überraschung, die Augenbrauen schnellen in die Höhe, man überschlägt sich vor schierer Begeisterung und dann wird euphorisch drauflos geschnattert. Für die nächsten 10.000 Geburtstage, Jubiläen und Feste werden Pavlovas gewünscht und der Obstbelag wird mit unzähligen Vorschlägen saisongerecht übers Jahr abgedeckt. Damit ich ja nicht auf die Idee komme nur zur Beerenzeit Pavlovas zu produzieren.
Die Pavlova besteht aus einem aussen knusprigen und innen weichen, marshmallow-ähnlichem Baiserboden. Dies erzielt man durch die Beigabe von Essig oder Zitrone und Speisestärke. Es folgt eine Schicht geschlagene Sahne und frische Früchte der Saison. Hierbei eignen sich als Kontrast zum süssen Boden vor allem Früchte mit einer gewissen Säure. Maracujas gehören traditionell auf jeden Fall dazu.
Das gelingsichere Rezept (inklusive einer Videoanleitung) stammt von “Joy of baking” und auch auf “Barbaras Spielwiese” konnte man vor kurzem eine Pavlova bewundern.
Pavlova mit Erdbeeren, Himbeeren und Maracuja
für 5-6 Personen
Zubereitung:
Mit einem passenden Teller oder Form einen 18-20 cm grossen Kreis auf ein Stück Backpapier zeichnen. Papier umgedreht auf ein Backblech legen.
Gegebenenfalls Rohrohrzucker in der Moulinette fein mahlen.
Backofen auf 130°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Eiweiss kalt vom Eigelb trennen (Eier lassen sich kalt besser trennen), dann 30 Minuten Raumtemperatur annehmen lassen.
Mit der Küchenmaschine auf hohe Stufe halbsteif schlagen. Zucker löffelweise hinzufügen und weiter schlagen bis eine sehr steife, glänzende Masse entsteht und keine Zuckerkörnchen mehr zu spüren sind, wenn man ein wenig von der Masse zwischen zwei Fingern zerreibt. Vanille-Extrakt unterschlagen.
Essig darüber träufeln und Speisestärke darüber sieben. Mit einem Teigschaber vorsichtig unterheben.
Gesamten Eischnee mittig auf die vorgezeichnete Kreisfläche geben und gleichmässig verteilen. Dabei Innen etwas vertiefen. Den äusseren Rand glatt streichen.
In den Backofen geben, Temperatur auf 120°C reduzieren und 60-70 Minuten backen. Der Baiser sollte dabei keine Farbe annehmen. Die Temperatur gegebenenfalls auf 110°C reduzieren.
Den Backofen ausschalten und bei leicht geöffneter Tür den Baiser vollständig auskühlen lassen.
Kurz vor dem Verzehr Sahne mit Zucker steif schlagen und auf dem Baiserboden verstreichen. Erdbeeren putzen und klein schneiden und mit den Himbeeren auf der Sahne verteilen. Abschliessend Maracujas halbieren und das Innere über die Beerenfrüchte geben.
Sofort geniessen. Lässt sich nicht aufbewahren.
Zutaten für den Baiserboden:
- 4 Eiweiss Grösse L
- 200 g feiner Rohrohrzucker
- 1/2 Teelöffel Vanille-Extrakt
- 1 Teelöffel Weissweinessig
- 1/2 Esslöffel Speisestärke
für den Belag:
- 200 g Sahne
- 20 g Rohrohrzucker
- Erdbeeren und Himbeeren nach Belieben
- 2 Maracujas
Quelle: Joy of baking (inklusive Videoanleitung)
Wow, Ihr seid ja alle total begeistert! :-)
Schön, Deine Fotos sind auch wieder der Kracher. Wirklich zum Anbeißen!
Einfach himmlisch schaut Deine Pawlowa aus!! Glückwunsch zum Gelingen und den tollen Fotos! Kurios ist: Seit ca. 3 Wochen spiele ich auch mit dem Gedanken, eine Pawlowa zu backen, nachdem ich das Rezept in einem kleinen Kochbüchlein von Dr. Ursula Winnington „Mit Liebe, Fantasie und Kochkunst“ gefunden habe. Frau Winnington war in der damaligen DDR DIE Koch-Päpstin. Sie hatte in der heiß begehrten monatlichen Zeitschrift „Das Magazin“ (immer vergriffen) eine regelmäßige Seite für ihre Rezepte aus aller Welt. Zu jedem Rezept gab’s statt der Fotos eine Anekdote und eine nette kleine Grafik.
Nun werde ich es endlich auch mal mit der Pawlowa probieren (die Erdbeeren schmecken ja auch langsam). Genau das Richtige zum Muttertag, oder? Liebe Grüße aus Berlin
Zum Reinkuscheln…? Ich müsste mich da schon sehr zurückhalten, dass ich nicht kopfüber reinspringe! Sieht wirklich traumhaft lecker aus, Paule.
Eines der am Best aussehender Dessert das auch so schmeckt! Deine sieht besonders hübsch aus :-)
Grüessli
Paule, Himmel! Was machst Du mit uns! Unglaublich!
Wir essen auch so gerne Pavlova. Die letzte war mit Schoko, koestlich! Tolle Fotos.
Um die Pavlova bin ich auch schon länger rumgeschlichen, dank Barbara und diversen US-Blogs. Jetzt gibts wohl kein Halten mehr. :) Die nächste Feier steht schon an in einem Monat. :D
Wooow das sieht echt aus wie eine Kalorienbombe *schluchz* wo ich doch gerade gehemmt bin weil Mann auf Diät….
Wie machst Du das nur das DU so tolle Fotos hinkriegst?
@ Barbara: dankeschön und unsere Begeisterung ist riesig und unbeschreiblich ;-)
@ Jutta: vielen Dank für die Infos, wieder etwas dazu gelernt. Auf jeden Fall ist Pavlova ideal zum Muttertag. Und für alle andere Feste, Feiertage, Sonntage, …. :)
@ Christina: reinspringen und dann kuscheln :)
@ Irene: siehste, solche Formulierungen haben mir gefehlt!
@ AT: *schmunzel*
@ MKitR: obwohl ich Schokolade sehr gerne mag, aber ich finde bei der Pavlova die weisse Farbe so was von ansprechend, das würde mir dann bei der Schokovariante fehlen. Aber wer weiss ;-)
@ Evi: ich hab das 1. Mal auch sehr lange heraus gezögert, aber dann kam es plötzlich über mich und ich musste es einfach probieren ;-)
@ Kochen: ist doch nur Eiweiss und ein bisschen Zucker und sehr, sehr viele Vitamine :)
Zu den Fotos: für gute Lichtverhältnisse sorgen, ein wenig in die Ausrüstung investieren und üben, üben, üben. Ausserdem ist eine Pavlova sehr fotogen und macht es einem leicht tolle Fotos zu machen ;-)
„Zum Reinkuscheln“. Wie süß!!! <3<3<3
Nein, wirklich, deine Pavlova sieht unglaublich aus, traumhaft, großartig! Dagegen ist das Bild im Wikipedia ein schlechter Witz (Weingummi???). Schade, dass in meiner Familie niemand, wirklich gar niemand Baiser mag. Das stimmt mich schon etwas traurig….wobei….vielleicht kann ich sie ja bekehren….*grübel*
Liebe Grüße,
Lilly
@ Lilly: wenn du sie bekehren kannst, dann auf jeden Fall mit einer Pavlova ;-) LG
Die Bilder sprechen Bände und Deine/Eure Begeisterung bestätigt dies nur. Die Quelle ist auch sehr treffend, da hat man wirklich Freude am Backen.
Liebe Grüße
wow, traumhaft schöne Bilder, wirklich zum reinbeißen – sieht tatsächlich zum reinkuscheln aus ;)
Bezüglich des Geschmacks hast du mich wirklich neugierig gemacht und ich muss mir das Rezept gleich speichern!
@ Alex: ich liebe die Seite so sehr. Alle nachgemachten Rezepte haben super geklappt.
@ Dani: dankeschön und viel Spass beim Nachmachen.
Ich bin ganz fasziniert von deinen tollen Bildern und der Begeisterung mit der du die Pavlova beschreibst.
Ich erst kürzlich ein fast identisches Rezept nachgebacken und es hat leider nicht so richtig funktioniert. Vielleicht war auch nur der Blick durch die Ofentür der Fehler. :-(
[…] lieben Dank an paules ki(t)chen für die Anregung! Diese wunderbaren Fotos haben mich überzeugt: Eine Erdbeer Pawlowa ist […]
Das sieht einfach traumhaft aus, wunderschöne Bilder! Was gäbe ich jetzt nur für ein Stückchen davon…
Ich habe die Pawlowa ja schon seit längeren auf meiner Nachkochliste, und gerade ist sie ganz nach vorne geschubst worden. Sie sieht wirklich herrlich aus!
@ Lillebi: schade, dass du weniger Erfolg hattest. Das Rezept von Joy of Baking kann ich dir auf jeden Fall empfehlen. Stephanies Beschreibungen und Anweisungen sind sehr hilfreich. Nur Mut ;-)
@ Kirsten: hach, ich doch auch … ist schon so lange her ;-)
@ Stefanie: Dankeschön und viel Spass beim Nachmachen.
das klingt wirklich toll. da erwacht sowas wie backfieber – wusste gar nicht, dass ich das habe…
Die sieht wirklich wunderschön aus, Deine Pavlova. Ich finde, es ist eines der Desserts, die 1. Eindruck machen, 2. leicht zuzubereiten sind und 3. auch noch traumhaft schmecken.
Oh Paule,
ich habe es auch gewagt, das Pavlova-Projekt. Der Termin für die kirchliche Trauung unserer beider Wenigkeiten steht nun fest und bald werde ich sie ganz allein für mich haben. Nein, im Ernst, eine so leckere Nachspeise habe ich seit langem nicht genießen dürfen, die Konsistenz ist so ansprechend, so weich und flauschig und doch ein wenig knusprig, der Geschmack so süß und doch raffiniert. … … …
Ich schwelge immernoch in der Erinnerung an dieses kleine Wunder und werde es in nächster Zeit noch einmal backen. Und noch einmal. Und wieder … : )
Danke also für das Rezept. Danke.
Liebste und schwelgende Grüße, Maike
@ Maike: wow, was für ein poetischer Lobgesang ;-) Aber zurecht. Freue mich sehr über deine Begeisterung. LG
[…] habe Pavlovas schon auf einigen Foodblogs gesehen: bei Claudia, Paule, Nicky und Barbara gab es die Pavlova schon vor einiger Zeit. Und jedes Mal habe ich mir gedacht: […]
Hallo,
ich möchte zuerst mein Lob ausprechen. Eine hervorragende Seite, wunderbare und appetitliche Rezepte… Es ist immer eine Freude Ihre Seite zu besuchen.
Ich wollte für morgen – den Geburtstag meiner Tochter – dieses wunderbare Dessert zubereiten. Normalerweise, wenn ich Baisers zubereite, lasse ich die Backofentür mit Hilfe eines Holzlöffels offen (das hatte ich mal gelesen), um die Verfärbung des Baisers zu vermeiden. Dann auf 100°C knapp 60 Min.
Müsste ich hierbei auch mit dem Holzlöffel rangehen? Mein Backofen hat viele Jahre hinter sich und ich habe die Befürchtung, dass die Masse dunkel wird. Oder wenn ich dann von Anfang an mit 110°C beginne, brauche ich keinen Kochlöffel und auch keine Angst?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar für Ihre Antwort.
Vielen Dank und ein schönes Wochenende!
Herzlich, Foo
Hallo Foo,
vielen lieben Dank für dein positives Feedback. Da freue ich mich natürlich sehr darüber. Zu deiner Frage:
In der Tat ist jeder Backofen verschieden und man muss die Temperatur individuell anpassen, vor allem bei solchem hitzeempfindlichem Gebäck wie die Pavlova. Ich würde nicht mit der Holzlöffel-Methode arbeiten – die Pavlova soll ja nicht in dem Sinne trocknen wie Baiser – sondern die Temperatur von Anfang an niedriger wählen. Starte einfach mal bei 110°C und beobachte regelmässig die Pavlova. Sobald du vermutest, dass eine kleine Färbung auftritt, schalte sofort 10° runter. Die Backzeit muss man bei reduzierter Hitze nicht zwangsläufig verlängern. Die Pavlova sollte sich aber aussen trocken anfühlen.
Viel Spass beim Nachmachen und eine wunderschöne Geburtstagsfeier.
Liebe Grüsse, Paule
P.S.: ich habe mir das im Netz übliche „du“ erlaubt ;-)
[…] mit diesem schönen Weiß würden sie auch toll auf eine Hochzeit passen Als Bastelvorlage habe ich dieses Rezept hier von Paule genommen, allerdings hab ich normalen Zucker […]