• Mummentaart
24. November 2010 von paule
Gedeckter Apfelkuchen Luxemburger Art.
Die letzten Tagen waren, wegen dem Webserver Umzug, sehr aufreibend, sodass ich für Nervennahrung sorgen musste.
Bei der Gelegenheit möchte ich mich auch bedanken bei euch für eure Geduld und entschuldigen, dass die Seite ohne Vorwarnung so lange nicht aufrufbar war.
Zur Nervennahrung:
Heute möchte ich euch zum Thema luxemburgische Küche ein süsses Gebäck vorstellen. Die Mummentaart, ist ein Kuchen, den ich noch aus meiner Kindheit kenne, der aber in letzter Zeit in Vergessenheit geraten ist. In den Bäckereien ist er kaum noch zu finden, zumindest nicht unter dem Namen und auch wenn meine kleine Umfrage im Bekanntenkreis sicher nicht repräsentativ ist, vermute ich, dass viele gar nicht mehr genau wissen was eine Mummentaart ist.
Grund genug den Kuchen hier einmal vorzuführen. Die Mummentaart ist ein gedeckter Apfelkuchen, bestehend aus einem sandigen Mürbeteig mit Ei und einer Füllung aus säuerlichen Äpfeln und Rosinen. Alternativ zum komplett zugedeckten Kuchen, kann man schmale Teigstreifen schneiden, die gitterförmig über die Apfelfüllung gelegt werden.
Das Wort “Mumm” übrigens, leitet sich ab vom deutschen “Muhme”, was wiederum eine veraltete Form für “Tante” ist. Dabei ist nicht nur die Verwandtschaftsbeziehung gemeint, sondern kann – so wie Kinder es gerne tun – auch allgemein für Damen in einem gewissen Alter gebraucht werden. Am bekanntesten in Luxemburg ist wohl “Mumm Séiss”, das erfolgreichste Theaterstück von Edmond de la Fontaine genannt Dicks.
Langer Rede, kurzer Sinn: die Mummentaart, zu Unrecht in Vergessenheit geraten, ist ein sehr leckerer Apfelkuchen, den man unbedingt ausprobieren sollte.
Mummentaart
für eine Tarte oder Pie Form von ∅ 28 cm
Zubereitung:
Butter in Würfel schneiden und für 10-15 Minuten in den Tiefkühler stellen.
Alle Zutaten bis auf das Wasser in einen Food Processor (mit Schneidmesser) geben und mit der Impulstaste 2-3 Mal kurz mixen. Eiskaltes Wasser esslöffelweise hinzufügen, jedes Mal 1-2 Mal für ein paar Sekunden auf die Impulstaste drücken. Solange wiederholen bis der Teig anfängt zusammenzuklumpen. Bei mir hat 1 Esslöffel Wasser gereicht.
Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie einwickeln und für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank geben.
Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Für den Belag Äpfel schälen, vierteln, entkernen und quer in Scheiben schneiden. Währenddessen mit ein paar Zitronenspritzer beträufeln, damit sie sich nicht braun verfärben. Mit Zimt, Puderzucker und Rosinen vermischen.
Teig in 2 ungleiche Hälften teilen. Der etwas grösser bemessene Teil für den Boden rund ausrollen (ca. ∅ 32 cm). Der Teig ist recht klebrig, deshalb rolle ich ihn, gut bemehlt, zwischen einem Blatt Backpapier (unten) und einem Stück Frischhaltefolie (oben) aus. Den ausgerollten Boden mit dem Backpapier in eine Tarte oder Pie Form legen, den Rand etwas überlappen lassen und den Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen.
Die vorbereiteten Äpfel darauf verteilen. Die Füllung scheint etwas viel zu sein, sie wird aber kompakter beim Backen und ist im Verhältnis zum Teig gerade richtig. Wer mag kann jetzt noch einige Butterflöckchen auf die Füllung geben, ich habe es weggelassen.
Die zweite ebenfalls gut bemehlte Teighälfte zwischen 2 Stück Frischhaltefolie ausrollen. Die obere Frischhaltefolie abziehen und die untere Folie mit dem Teigdeckel an 2 Ecken rasch hochheben und mit dem Teig nach unten auf die Apfelmasse kippen. Folie abziehen und den Deckel mit dem überlappendem Rand des Bodens verschliessen. Die Teigoberfläche ein paar Mal mit einer Gabel einstechen.
Im vorgeheizten Backofen bei 180°C 45-50 Minuten backen. Vorsichtig aus der Form nehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Lauwarm oder kalt geniessen.
Anmerkung: 3 Eier schienen mir recht viel. Ich habe nur 2 genommen und habe die fehlende Flüssigkeit durch eiskaltes Wasser ersetzt. So konnte ich auch besser abschätzen, wann die gewünschte Teigkonsistenz erreicht ist.
Zutaten für den Mürbeteig:
- 180 g Butter, eiskalt
- 375 g Weizenmehl Type 550
- 1 gut gehäufter Teelöffel Weinsteinbackpulver (original: 2 Teelöffel Backpulver)
- 125 g Rohrohrzucker
- 2 Eier M (original: 3 Eier)
- 1-3 Esslöffel eisgekühltes Wasser (original: kein Wasser)
- 1 Prise Salz
für die Füllung:
- 4-5 grosse Äpfel, säuerlich-würzig z.B. Boskoop
- Saft einer halben Zitrone (original: ohne Zitronensaft)
- 2 Teelöffel Zimt
- 75 g Rosinen
- 30 g Puderzucker
- (original Butterflöckchen)
Quelle: “Die Luxemburger Küche heute” von Maischi Tibesart
Happy Returning!
Danke Andreas, sehr lieb von dir ;-)
Ja hallo zurück. Das nächste Mal bitte eine kurz Vorwarung … kann ja nicht sein das du einfach von der Bildfläche verschwindest. Hab mich schon gesorgt.
@ barcalex: ich hab‘ mir auch Sorgen gemacht und wie ;-) aber jetzt ist ja alles wieder gut :)
Ich habe im Fernsehen eine Sendung gesehen mit deinem Blog und fand ihn einfach herrlich.
Habe in den letzten Wochen schon viel Werbung gemacht und auch schon vieles nachgebacken oder gekocht.
Danke
Liebe Aline, vielen Dank für das nette Kompliment und die lieben Worte über die ich mich immer wieder sehr freue. Weiterhin viel Spass beim Nachmachen. Liebe Grüsse, Paule
[…] la ricetta mi sono ispirata a quella del blog Paules Ki(t)chen che a sua volta si è ispirato al libro “La cucina lussemburghese oggi” di Maischi […]