• Fleischbällchen mit Tomatensauce und Pasta
2. September 2010 von paule
„meatballs and pasta“ von Jamie Oliver
Obwohl wir Spaghetti Bolognese sehr mögen, koche ich sie fast nie. Das liegt daran, dass meine Mama göttliche Bolognese Sauce zaubert, in die sich Aleksandar dermassen verliebt hat, dass meine da nicht mithalten kann. Seit hier hat sich also diesbezüglich nichts geändert.
Deswegen halte ich kontinuierlich Ausschau nach alternativen Saucen, die zwar ähnlich sind, sich aber genug unterscheiden um nicht mit der meisterhaften Sauce meiner Mutter verglichen zu werden.
So merkte ich mir irgendwann einmal das Rezept von Jamie Olivers Fleischbällchen, das dann wieder in Vergessenheit geriet und vor kurzem wieder zum Vorschein und zum Einsatz kam.
Die Fleischbällchen werden mit frischem Hackfleisch gemacht und seit ich vor kurzem den Kopf gewaschen bekam, dass man Fleisch bloß nicht fertig abgepackt kaufen sollte, gehe ich jetzt ausnahmslos nur noch zum Fleischhauer meines Vertrauens (naja fast). Diesmal sogar zum Bio-Fleischhauer und ich kann es nicht oft genug sagen, dass es sich lohnt. Bis dahin war mir nicht bewusst wie herrlich frisches Hack duften kann!
Und auch das Endprodukt hat uns überzeugt. Die Fleischbällchen sind ein Traum und das Formen ging so gut von Hand, dass die Zubereitung schon der reinste Genuss war und meine Fantasie zum Übersprudeln brachte, indem mir unzählige Gewürzvariationen für das nächste Mal einfielen.
Ganz neu für mich war der Gebrauch von zermahlenen (ungesüssten) Keksen anstelle von Semmelbröseln. Zufälligerweise gibt es die „Jacob’s Cream Crackers“ bei uns im Supermarkt zu kaufen, so konnte ich mich ans Rezept halten und stellte fest, dass diese Keksbrösel sich ganz gut in den Bällchen machen.
Ein Gericht von Jamie Oliver, welches mich wieder voll überzeugt hat und sicher noch öfters bei uns auf den Tisch kommen wird.
Fleischbällchen mit Tomatensauce und Pasta
für 4 Portionen
Zubereitung:
Für die Fleischbällchen die Rosmarinnadeln von den Stängeln zupfen und zusammen mit den Crackers in der Moulinette fein zermahlen. Mit dem Fleisch, Oregano, Senf und dem Ei in eine Schüssel geben, kräftig salzen und pfeffern und gut verkneten. Ich verwende dazu einen Handmixer mit Knethaken.
Anschliessend mit den Händen 24 gleich grosse Bällchen formen. Dabei kann man sich auf sein Augenmaß verlassen, oder wiegt, wie ich ab. Oder man macht es wie Jamie Oliver und teilt die Masse zuerst in 4 Portionen, aus der man dann jeweils 6 Bällchen formt. Jedes Bällchen leicht mit Olivenöl einreiben und auf ein Tablett oder Teller geben. Mit Frischhaltefolie zugedeckt mindestens 30 Minuten kühl stellen.
Für die Sauce die Zwiebel und den Knoblauch schälen und getrennt klein hacken. Vom Basilikum die grossen Blätter und feinen Stiele klein schneiden, die zarten Blätter für später zurückbehalten. Die getrocknete Chilischote zerreiben oder mörsern.
In einem Topf die Zwiebel in etwas Olivenöl einige Minuten glasig dünsten. Zuerst den Knoblauch und die zerriebene Chili hinzugeben, dann das Basilikum. Kurz mitdünsten und anschliessend die Tomaten unterrühren. Aufkochen lassen, abschmecken und leicht köcheln lassen.
Währenddessen eine grosse Pfanne mit etwas Olivenöl erhitzen und die Fleischbällchen darin rundherum anbraten. Nach einigen Minuten, wenn sie gar sind zu der Tomatensauce geben und bei niedriger Hitze ziehen lassen, bis die Pasta gekocht sind.
Diese eben nach Packungsanweisung kochen und beim Abseihen etwas vom Kochwasser zurückbehalten. Die Pasta mit der Hälfte der Tomatensauce und einem Schuss Kochwasser vermischen. Auf einer Platte anrichten, ein paar Fleischbällchen darauf geben und mit den übrig gebliebenen Basilikumblättern und geriebenen Parmesan bestreuen. Die restliche Sauce dazu reichen.
Zutaten für die Fleischbällchen:
- 500 g Hackfleisch (Rindfleisch oder gemischt, z.B. 300 g Rind- und 200 g Schweinefleisch)
- 12 Jacob’s Cream Crackers (75 g), alternativ kann ich mir Zwieback oder ganz einfach Semmelbrösel vorstellen
- 4 Stängel frischer Rosmarin
- 1 gut gehäufter Esslöffel getrockneter Oregano
- 2 gut gehäufte Esslöffel Dijon Senf
- 1 grosses Ei
- Salz und frisch gemahlener Pfeffer
- Olivenöl
für die Tomatensauce:
- 1 mittelgrosse Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Bund frisches Basilikum
- 1/2 getrocknete Chilischote
- 1 grosse (800 ml) Dose gehackte Tomaten
- 2 Esslöffel Balsamico Essig
- Salz und frisch gemahlener Pfeffer
- Olivenöl
für die Pasta:
- 400-500 g Spaghetti oder Penne
- Parmesan frisch gerieben
Quelle: Jamie Oliver “Jamie’s Ministry of Food”
Woooooow!! Paule, da hast du ja mal wieder super tolle Bilder geschossen! Ich bin begeistert! Pass nur auf dass Jamie’s armee dich nicht bald anschreibt – die sind bekannt dafür Blogger zu zwingen Jamie Oliver Rezepte vom Netz runterzunehmen weil es ihr copyright infringed. Tztz!
Hallo Anne, dankeschön für dein Lob, ehrt mich sehr und danke für den Hinweis. Mal gucken was passiert, aber blöd ist das schon und soweit ich informiert bin, gegen die Gesetzeslage. LG aus der Heimat ;-)
Die Kekse sind für mich auch neu, ebenfalls diese wunderschöne Art des Anrichtens! Sei ehrlich, das könnt Ihr doch nicht aufgegessen haben, viel zu schön ist es dafür!
Spaghetti mit Fleischbällchen mache ich auch öfters, ich werfe die Bällchen allerdings ohne Anbraten direkt in die sanft blubbernde Soße. Spart eine Pfanne und Zeit, aber auch die Röstaromen. ;)
Bezüglich der JO-Rezept-Problematik: Wusste gar nicht, dass der das auch nötig hat sich auf diese miese Abmahnebene zu begeben…
Das ist wirklich große Kunst, dieses Essen so anzurichten und zu fotografieren! Spaghetti mit Fleischbällchen habe ich wirklich schon sehr oft gekocht, aber noch nie abgelichtet, weil es bei mir immer scheußlich aussieht. – Danke für die tolle Anregung!
Die Fotos sind einfach wunderschön! So als könnte man den Fleischklops einfach runterpflücken und sich in den Mund stecken! Ich habe noch nie eine Pastasauce mit Fleischklösschen gemacht. Das muss schleunigst nachgeholt werden!
So hübsch fotografiert und schmecken tut’s sicher auch. Ich kaufe seit Jahren kein abgepacktes Hackfleisch mehr. Meist lasse ich es selbst durch den Fleischwolf, da weiss ich dass er sauber ist. ;-)
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Toll! Hätte ich jetzt gerne einmal, bitte! Und wie immer sehr schön fotografiert.
Hackfleisch kaufe ich auch immer nur frisch durchgedreht, am liebsten ist es mir, wenn es vor meinen Augen durch den Fleischwolf gedreht wird. Das abgepackte Hackfleisch enthält auch immer so viel Wasser, dass die ganze Soße verwässert wird, abgesehen davon sieht´s auch unappetitlich aus… nene, nur frisch! :)
Viele Grüße und schöner Tag noch,
Juliane
Tihi… jetzt rate mal, was es unabhängig von deinem Beitrag heute Abend bei mir zu essen gibt. Habe mich nämlich auch vom Jamie inspirieren lassen. Allerdings glaube ich nicht, dass ich es noch schaffen werde, das Essen bei Tageslicht so schön anzurichten ;-).
… und ich hoffe doch, dass unsere Art und Weise Rezepte zu präsentieren völlig legal ist. Bessere Werbung gibt es für „die“ doch gar nicht.
@ AT: erwischt *schäm* ;-)
@ Evi: die Alternative ohne Anbraten werde ich nächstes Mal probieren, find‘ ich auch gut, wenn’s mal schneller gehen muss. Und in dem anderen Punkt stimme ich dir auch zu!
@ nata: ich hab‘ mir verschiedene Mini-Schüsseln und Töpfe zugelegt. Darin sieht eigentlich alles toll aus zum Fotografieren, auch Chili und Eintopf ;-) Wenn ich gar keine Idee habe wie ich etwas fotografieren soll, inspiriere ich mich bei Bildagenturen (z.B. stockfood.de) oder schaue bei tastespotting.com vorbei und gucke mir an wie die KollegInnen das machen ;-)
@ Andrea: war für mich auch das erste Mal (aber nicht das letzte) ;-)
@ zorra: selbst durch den Fleischwolf drehen ist dann der nächste Level für mich ;-)
@ Juliane: Danke und stimme dir voll zu!
@ Milliways: hoffe es hat geschmeckt ;-)
Und das mit der Werbung sehe ich genauso!
Sieht wirklich großartig aus! Mache mir zwar öfters impro-Bolognese, aber ich glaube, ich muss mal wirklich Fleischbällchen aus dem Hack machen … Danke für’s Rezept :-)
Man glaubt es kaum aber obwohl Jamie O. mich eigentlich zum selber Kochen gebracht hat, habe ich noch nie eines seiner Rezepte ausprobiert. So richtig klar geworden ist mir das eigentlich erst gerade eben und da ich noch Hack in der TK habe und mir deine Fotos so unglaublich gut gefallen (es ist wirklich eine Kunst Spaghetti so hübsch anzurichten) wird das doch heute Abend, auch wenn ich keine Cräcker da habe, glatt nach gekocht *freu*
Liebe Grüße,
Lilly aus der Mini-Küche
Ja, das ist schon blöd, wenn man bei einem vermeintlich profanen Gericht so große Konkurrenz hat. Dann ist nichts mit „Schatz, ich mach heute Abend schnell Spaghetti Bolognese..!“
Du hast in der Tat ein hartes Los. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass es auf der ganzen großen Welt irgend eine Bolognese gibt, die auch nur halb so gut aussieht, wie deine Pasta mit Fleischbällchen.
@ Anikó: gern geschehen!
@ Lilly: hoffe es hat dir genauso gut geschmeckt wie uns
@ Suse: Dankeschön, sehr tröstlich ;-)