• Piadine mit Steak und Gorgonzola
18. April 2010 von paule
auf dem Barbecue-Grill zubereitet
Ich hatte heute gar nicht geplant zu posten und wollte das Wochenende einmal “blogfrei” ausklingen lassen. Unser Mittagessen hat uns allerdings in eine dermassen euphorische Stimmung versetzt, dass ich das mit euch teilen muss.
Dass es zu diesem herrlichen Gericht kam, verdanken wir einer Reihe von glücklichen Ereignissen und Einkäufen.
Angefangen hat es mit der Tatsache, dass mein Mann und ich letzten Mittwoch vor 5 Jahren in unser Häuschen eingezogen sind, das wir heiss und innig lieben, was wir vor allem auch der ruhigen Lage und der überaus netten Nachbarschaft zu verdanken haben. Am gleichen Tag sind wir 4 1/2 Jahre verheiratet. Grund genug ihm ein neues Koch Grillbuch – “Weber’s Grillbibel” – zu schenken. Daraus stammt das Rezept.
Dann war ja gestern unser Markttag, wo wir diesen tollen frischen Mesclun Salat und den, wenn auch nicht ganz billigen, aber sehr aromatischen Gorgonzola erwarben. Das schöne am Einkaufen in der Stadt ist, dass es auch einige hervorragende Metzgereien dort gibt, wovon wir Gelegenheit ergriffen und uns zwei erstklassige Steaks (Côtes à l’os) besorgten.
Zu guter letzt hatten wir heute einen traumhaft sonnigen und frühlingshaften Sonntag. Der perfekte Tag also die Grillsaison zu eröffnen.
Wie bereits erwähnt stammt das Rezept aus “Weber’s Grillbibel” und mir scheint, dass dieses Buch die gleiche Qualität verfolgt wie “Das Barbecue Buch” von Weber. Die Beschreibungen sind auch für Anfänger leicht nachzuvollziehen und alle ausprobierten Rezepte – bis jetzt natürlich hauptsächlich aus dem Barbecue Buch – klappten einwandfrei. So auch die heutigen “Piadine mit Steak und Gorgonzola”. Lediglich die Wassermenge beim Teig von den Piadine habe ich erhöhen müssen.
Piadine (Einzahl: Piadina) sind übrigens dünne italienische Fladenbrote die normalerweise in einer Pfanne auf dem Herd gebacken werden. Das Grundrezept ist wie so oft von Region zu Region verschieden und daher auch verzeihbar, dass der Teig hier mit Hefe zubereitet wird und nicht wie üblich mit Natron.
Abschliessend kann ich nur noch sagen, dass wir uns buchstäblich die Finger abgeleckt haben und mein Mann volle 2 Portionen verdrückt hat. An alle Barbecue-Anhänger: unbedingt ausprobieren!!
Alleine die Piadine sind schon eine Gaumenfreude und gepaart mit den hervorragenden Steaks und den harmonischen Aromen lässt es das Gourmet Herz höher schlagen und die Geschmacksnerven Freudentänze vollführen!
Piadine mit Steak und Gorgonzola
Zubereitung:
für 4 Personen
Anmerkung: Die Grillangaben beziehen sich auf einen Gas- oder Holzofengrill verschliessbar mit einem Deckel (Barbecue).
Für den Teig der Piadine alle Zutaten in die Schüssel der Küchenmaschine geben und auf kleiner Stufe 1 Minute kneten, bis sich die Zutaten vermengt haben. Dann auf mittlere Stufe hochschalten und weitere 10 Minuten kneten bis ein glatter, elastischer Teig entstanden ist, ähnlich einem Nudelteig.
Zugedeckt an einem warmen Ort 90 bis 120 Minuten gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat und schön luftig ist.
In der Zwischenzeit den Salat putzen und für die Sauce die Zutaten in einer kleinen Schüssel gut verrühren. Die Essigmenge scheint auf den ersten Blick etwas viel zu sein, da man den Salat aber auf die Teigfladen gibt und alles zusammen verzehrt ist die Säure gerade angenehm.
Das Fleisch rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen und 30-60 Minuten Raumtemperatur annehmen lassen.
Den Gorgonzola in kleine Würfel zerteilen.
Den Teig nach dem Gehen abschlagen (durchkneten oder mit den Fäusten flach drücken, damit verschwinden die Luftblasen und der Teig wird feinporig) und in vier gleich grosse Stücke teilen. Diese auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche mit dem Nudelholz rund ausrollen (ca. 20-25 cm Durchmesser). Vier 25×25 cm lange Stücke Backpapier abtrennen. Das erste mit Öl einpinseln, ein Fladen darauf legen, die Teigoberfläche ebenfalls mit Öl einpinseln, ein zweites Papier darauf legen, dieses wiederum mit Öl einpinseln und so fortfahren. Zur Seite stellen.
Den Grill aufheizen. Das Fleisch beidseitig mit Öl einreiben und salzen und pfeffern.
Die Steaks bei grosser Hitze und geschlossenem Deckel 8 Minuten grillen. Dabei einmal wenden. In Alufolie einwickeln und warm stellen. Den Grill auf mittlere Temperatur herunterstellen. Je zwei Teigfladen, oder wenn die Grillfläche es erlaubt auch alle zusammen, auf den Grill geben und pro Seite 1 – 1 1/2 Minuten grillen. Dabei leicht hin und her schieben.
Die warmen Piadine mit den Gorgonzolawürfeln belegen. Die Steaks dünn aufschneiden und darauf legen. Den Salat anmachen und darauf verteilen. Einmal zusammen klappen und geniessen!
Stand nicht im Rezept, aber eine Prise Piment d’Espelette haben die Piadine geschmacklich abgerundet.
Zutaten:
- 2 Rindersteaks von je 250 g und 2,5 cm dick
- Olivenöl
- 125 g Gorgonzola
- 100 g Rucola oder junge Spinatblätter (oder Mesclun Salat)
- Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Zutaten für den Teig:
- 240 g lauwarmes Wasser (37°C) – original Rezept: 175 ml
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 1/2 Teelöffel Zucker
- 500 g Weizenmehl (ich vermischte 200 g Typ 1050 und 300 g Typ 550)
- 3 Esslöffel Olivenöl
- 2 Teelöffel grobes Salz
Zutaten für die Salatsauce:
- 2 Esslöffel Olivenöl
- 2 Esslöffel Balsamico Essig
- 1/2 Teelöffel gehackter Knoblauch (ich nahm, da gerade Saison 6 Blätter fein geschnittener Bärlauch)
- 1/2 Teelöffel Dijon Senf
- Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Quelle: Weber’s Grillbibel / La Bible Weber du barbecue
Noch mehr Piadine bei con cuore, Kleiner Kuriositätenladen und zorra.
Juhu, Piadine! 1000 Dank für das Rezept, nach sowas habe ich schon gesucht seit ich vor ein paar Wochen das erste Mal Piadine gegessen habe. Allerdings fertig gekaufte, aber selbst die waren schon lecker – selbstgemacht sind sie bestimmt ein Traum!
Im Hause Suse wurde am Samstag auch die Grillsaison eröffnet, allerdings lange nicht so raffiniert wie bei dir und somit absolut nicht blogwert…
Die Piadine find ich total super.
Ich jubel mit Christina einmal eine Rund mit. Bin schon seit Ewigkeiten auf der Suche nach einem erprobten Rezept für Piadine. Vielen, vielen lieben Dank für das Rezept…. jetzt brauche ich nur noch die passende Gelegenheit;).
Hui, da wäre ich gerne dabeigewesen. Es sieht alles so lecker aus, nur den Gorgonzola hättest du für mich weglassen müssen. ;-) Es wird Zeit, dass wir ebenfalls die Grillsaison eröffnen…
Mir fällt gerade auf, dass sich in unserem Haushalt noch kein Grillbuch befindet. Das muss umgehend geändert werden. Danke für den Hinweis :). Die Piadine würden mir garantiert schmecken!
@ Christina: freut mich, dass ich helfen konnte. Die Piadine waren wirklich sehr gelungen, obwohl ich anfangs meine Zweifel hatte aus einem Grillbuch ein Brotrezept nachzubacken.
@ Suse: seit wir einen Grill mit Deckel haben, können wir ohne grosse Mühe und mit Gelinggarantie die herrlichsten Sachen zaubern. Absolut empfehlenswert!
@ Milliways: danke, immer wieder gerne ;-) Eine passende Gelegenheit ist doch sicher schnell gefunden, oder? :)
@ zorra: war ein ganz sanfter Gorgonzola ;-)
@ Toni: Gern geschehen! Die Weber Grillbücher kann ich nur empfehlen, tolle Inspirationsquelle. Wahnsinn was man alles auf den Grill geben kann. Aber wie gesagt, am besten mit Deckel!
Die Grillbücher von Weber kann ich auch nur empfehlen. Seitdem wir einen Kugelgrill besitzen grillen wir viel öfter und auch viel leckerer. Heute z.B. hat es geplankten Lachs gegeben. Einfach eine Wucht.
Die Piadine werde ich bestimmt demnächst nach backen.
Sieht sehr lecker aus.
Ich muss auch sagen, dass die Weber-Grill-Rezept durchwegs fantastisch sind. Kennst du Korianderhuhn, indirekt gegrillt? Das ist eine Offenbarung! Aber deine Piadine würde ich sofort auch nehmen ;-o
Sieht das köstlich aus! Dieses Rezept könnte ich dem hiesigen Grillmeister auch mal unterjubeln, wobei der Brotpart sicher mir überlassen bliebe ;-)
@ ketex: uns geht es genau so ;-) Der geplankte Lachs, ist das die Methode mit dem Zedernbrett? Klingt sehr vielversprechend!
@ Ellja: Korianderhuhn hab‘ ich noch nicht probiert, mir ist aber aufgefallen, dass Geflügelfleisch grundsätzlich – so wie auch alle anderen Fleischstücke – im verschliessbaren Grill butterzart wird. Gar nicht zu vergleichen mit offenem Grillen.
@ Petra: was glaubst du wer bei uns gegrillt hat und wer den Teig gemacht hat :-))) Letztes Jahr haben wir auch Focaccia und Pizza auf dem Grill gemacht. Alles super lecker! Im Prinzip kann man beim Grillen mit Deckel alles machen, was auch in einem klassischen Backofen funktioniert. Auch Süsses wie mit Baiser überbackene Pfirsiche oder Clafoutis oder Crumbels oder …. Hmmm, jetzt bekomme ich spontan Lust auf Grillen ;-)
Ja das ist die Methode mit dem Zedernbrett. Kockelt ganz schön unten an, aber so hab ich Lachs noch nicht gegessen!! Einfach lecker.
Heute gibt es Filetkottlet mit Whisky-Barbecue-Sauce aus „Grillen mit Holzkohle2 von Weber.
Wir haben schon einiges daraus gegrillt und es hat uns alles erstklassig geschmeckt. (Bierdosenhähnchen, Ribs, Wings, Hamburger. Rollbraten usw.)
@ ketex: Lieber Gerd, hör bloss auf all diese Leckereien aufzuzählen, sonst werde ich den Nachmittag nicht im Büro verbringen, sondern im Garten beim Grillen :-))) Aber wenn die Vorhersage hält was sie verspricht, ist am Wochenende ideales Grillwetter! Und danke für die schnelle Antwort! Wo findet man die Zedernplanken denn?
Mussst Du hier gucken:
http://www.grillsportverein.de/grill-shop/Grill-Zubehoer/4-x-Zedernholz-Bretter-fuer-Grill-und-Barbeque::211.html
Danke schön!
Danke für die Aufklärung! Nun weiß ich was Piadine sind. Sieht wirklich lecker aus!
Jetzt bin ich ja ganz heiß und will auch endlich so einen Grill haben! Tolles Rezept!
@Arthurs Tochter: ein Kugelgrill ist wirklich empfehlenswert, eröffnet eine Unmenge an neuen Möglichkeiten!
@ tobias kocht: ganz ehrlich, ich wusste auch nicht was Piadine sind!
@ Arthurs Tochter: Hör auf Petra ;-)
@ Petra: Stimmt ;-)
Wo das sieht ja so was von lecker aus. Muss ich mir jetzt dann gleich mal machen wenn das Wetter wieder schöner ist. Webers Grillbibel kannte ich noch nicht, werde ich mir bald mal zulegen.
Wow. Das Bild ist _der_ Wahnnsinn. Da krieg ich sofort Hunger.