• Artisan bread in 5 minutes a day – Einfach genial!!!
16. September 2009 von paule
Vor einigen Monaten stolperte ich über einen foodblog-Eintrag zum Thema “Artisan bread in 5 minutes a day”. Der Blogger war so begeistert, dass ich neugierig wurde, mir das Basis-Rezept besorgte und mich ans Nachbacken machte.
Meine Begeisterung lässt sich schwer in Worte fassen und wenn doch, könnte ich damit hier den Rahmen meiner Seite sprengen ;-)
Den Autoren Jeff Hertzberg und Zoë François ging es darum Brotbacken auf das Wesentliche zu reduzieren: minimaler Aufwand mit bestmöglichem Resultat. Nun, ich möchte euch nicht mit zu vielen Details quälen, nur soviel sei gesagt: seit ich das Rezept entdeckt habe, gibt es bei uns mindestens 1-2 Mal die Woche selbst gemachte Pizza, Tarte flambée, Baguette, Fougasse, Focaccia, Ciabatta, Fladen in allen Variationen, und und und…. Der Fantasie sind hier echt keine Grenzen gesetzt. Und ja, Brot kann man natürlich auch aus dem Teig machen, das ist schliesslich die initiale Idee, aber da ich hauptsächlich Sauerteigbrote backe, schlummert der “Artisan-bread-in-5-minutes-Teig” bei uns im Kühlschrank für all die anderen eben erwähnten Brotvariationen.
Na, auch neugierig geworden?
Weitere interessante Details und jede Menge Rezepte plus Basis-Rezept findet ihr auf der Seite von Artisan bread in 5 minutes a day.
Das Video veranschaulicht sehr gut die Einfachheit des Rezeptes und die Entnahme der Teigportion aus der Schüssel.
Hier meine an mich und Europa angepasste Version, in Klammern die amerikanische Masseinheit in cups und spoons:
Zutaten:
- 100 g (1/2 cup) Vollkorn-Weizenmehl
- 700 g (6 cups) Weizenmehl Typ 1050
- 650 ml (3 cups) lauwarmes Wasser (± 38°C)
- 10 g (2 tsp) Bio-Trockenhefe
- 16 g (1 tbsp) grobes Salz
Zubereitung:
Trockenhefe und Salz in eine grosse Plastikschüssel (mind. 4,5 Liter Volumen) geben, Wasser hinzugeben und vermischen. Mehl hinzufügen und mit einem Spachtel oder Holzlöffel mit Loch nur solange rühren bis eine homogene Masse entsteht. Kneten braucht man nicht. Der Teig ist feucht und klebrig und lässt sich von Hand gerade noch verrühren.
Dann die Schüssel mit Deckel verschliessen, darauf achten dass er nicht luftdicht verschliesst und für ca. 2 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen. Der Teig sollte dann sein Volumen verdoppelt, bzw. verdreifacht haben und die 4,5 Liter Schüssel fast ganz ausfüllen.
Anschliessend kommt die verschlossene Schüssel für mindestens 12 Stunden und maximal 2 Wochen (!!) in den Kühlschrank. Genau, denn dass ist ein weitere lustiger Aspekt: man rührt eine grössere Menge Teig einmal an und hat für bis zu 2 Wochen immer Teig parat, um z.B. schnell mal eine Pizza zu machen.
Am Backtag nimmt man die gewünschte Menge Teig aus der Schüssel, verknetet es so kurz für möglich mit etwas Mehl und rollt es für Pizza oder Tarte auf die gewünschte Dicke aus oder formt Baguette, Brötchen oder gibt es in eine Kastenform.
Je nach gewünschte Luftigkeit lässt man den Teig dann 1-2 Stunden (bei Pizzaboden oder Tarte Flambée reichen auch 30 Minuten) bei Zimmertemperatur gehen und bäckt dann durchschnittlich bei 220°C mit Ober-/Unterhitze je nach Gebäck 20-40 Minuten. Brötchen, Baguette und Brot sollten bevor man sie in den Ofen schiebt noch eingeschnitten werden, damit sie beim Backen schön hoch gehen (Ofentrieb).
Das klingt klasse!
Versteh ich das richtig? Der Teig wird in der 4,5 l Schüssel im Kühlschrank aufbewahrt oder tut es in diesem Fall auch eine kleinere?
Ich hab eigentlich immer alten Teig im Kühlschrank, mische den dann dann mit frischem Teig und dieser Teig ruht in einem verhältnismäßig kleinen Behälter.
@ Steph:
Im Original-Rezept wird eine 4,7 l Schüssel empfohlen. Ich habe auch nur eine von 4 l und das wird manchmal sehr knapp. Im Sommer bei hoher Raumtemperatur ist es mir einmal passiert dass der Deckel hoch ging und der Teig sich gerade auf Entdeckungstour machen wollte. Man kann den Teig vorsichtshalber auch auf 2 Schüssel aufteilen oder nimmt etwas weniger von den Zutaten. Wenn man, wie im Original-Rezept vorgesehen helles Mehl verwendet und mehr Trockenhefe wird die 4 l Schüssel wahrscheinlich nicht ausreichen.
hallo Paule
mir kommen grad erem aus Amerika. Den Eric huet bal all Dag Broud geback an zwar aus dengem Lieblingsbuch… Ech war deemols schon op dengem Blog virwelzeg gin, hat awer nach naischt ennerhol dozou. Lo sin ech erem an hun och d’Buch matbruecht! Brauch lo just nach eng Plättchen ze kaafen fir an den Uwen an dann geet et lass…..
Ganz praktesch dass du d’ingredienten schon all an „eis “ Mossmasstäb um Site hues, ech hun déi amerik. Versioun…
mmmmmmhhh lauter gudd Sachen op dengem Blog
decke Schmatz
isa
Hallo isa,
freet mech, dass et dir op mengem Blog gefält. „Artisan bread in 5 Minutes“ ass tatsächlech zimlech populär ginn. Géi mol op hiren Site kucken (http://www.artisanbreadinfive.com/) do fens de nach lauter flott an nei Ideeën. Am Buch hu sech och e puer kleng Fehler ageschlach, déi um Site ernimmt ginn. En Stee vir an den Uewen hunn ech keen, obwuel dat bestëmmt eng fein Saach ass vir Brout an och vir Pizza. Hal mech um Lafenden, sinn gespaant wéi et weider geet. DK, Paule
Hallo,
das Rezept klingt gut. Theoretisch sollte das ja mit frischer Hefe auch funktionieren. Wie viel frische Hefe würdest du dann nehmen?
Hast du das mal mit anderem Mehl probiert? Evtl. eine Mischung mit etwas Dinkel und Roggen?
Lg,
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
schön, dass das Rezept dir gefällt.
Klar kannst du auch frische Hefe verwenden. 2 Teelöffel Trockenhefe entsprechen 20 g frische Hefe.
Was das Mehl betrifft, variiere ich öfters den Vollkornanteil, mal mehr mal weniger und habe auch schon Weizen teilweise durch Dinkel ersetzt. Mit Roggen habe ich das Rezept noch nicht ausprobiert. Prinzipiell braucht Roggen ja zum Aufgehen Säure, also z.B. Sauerteig. Da man bei diesem Rezept den Teig aber bis zu 2 Wochen aufbewahren kann, weiss ich jetzt nicht was sich chemisch gesehen alles so bildet. Auf der oben erwähnten Seite von „Artisan Bread in 5 Minutes“ gibt es Hinweise darauf, dass sie bis zu 1 cup Weizenmehl mit Roggenmehl ersetzen.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen und viel Spass beim Nachmachen.
Liebe Grüsse, Paule
So…. zack zack zusammen gerührt und jetzt warten, was passiert! backe oft und gerne brot, doch ein so fixes rezept hatte ich noch nie! bin gespannt auf morgen früh!
liebe grüße Andrea
Hallo Paule,
supereinfach und schnell gemacht und einfach nur lecker, lecker, lecker, innen saftig, aussen knusprig! suchtfaktor extrem hoch!
werde auch mal die süße variante ausprobieren!
lg Andrea
Hallo Andrea, vielen Dank für dein Feedback. Freue mich sehr über deine Begeisterung. Weiterhin viel Spass beim Nachmachen. LG, Paule
Ich hab zwar diese Art von Brot noch nicht gebacken, ich mache immer einen Vorteig mit der Hälfte vom Mehl aber ich denke, dass 20 gr Frischhefe auf 800gr Mehl sind eigentlich schon zu viel für diese Art von Teig sind. Ich verwende auf 500gr Mehl immer 5 gr Hefe, das reicht bei der Gehzeit (sind ja dann 24h) völlig aus, sebst wenn ich 100% Vollkornmehl nehme. Und bisher bin ich bei diesem Brot auch schon mit bis zu 60% Vollkornroggenanteil gut gefahren, Dinkel macht überhaupt kein Problem.
Hallo Ulrike, in der Tat funktioniert es auch mit weniger Hefe. Im Original-Rezept werden sogar 1 1/2 Esslöffel Trockenhefe verwendet, die ich schon reduziert habe. Je weniger Hefe umso schmackhafter ;-) LG
Hallo Paules,
kannst du mir sagen, wie lange der Teig sich im Kühlschrank hält?
Das Rezept liest sich wirklich gut.
LG Sandra
hallo,
ich hab gestern Abend meinen Teig angesetzt. Eine Frage dazu – soll der Behälter im Kühlschrank ebenfalls ein wenig geöffnet bleiben damit Luft dazukommt?
danke,
Mike
@ Sandra: bis zu 2 Wochen kannst du den Teig im Kühlschrank aufbewahren. LG
@ Mike: ich habe den Behälter immer mit einem Deckel fest verschlossen gehabt. Der Teig trocknet sonst zu sehr aus. Ist die Schüssel zu knapp berechnet kann es allerdings passieren, dass der Deckel von selbst abhebt ;-)
LG
Danke schön :)
hallo Paule,
danke, das ist ein guter Hinweis, die Oberfläche hätte mittlerweile schon eine feste Haut bekommen.
Werde heute Abend einen ersten Versuch starten.
lg
Mike
Hefeteig genussvoll kneten macht Spaß! Und wer das nicht so genussvoll findet, kann das ganze sehr praktisch von einer Küchenmaschine machen lassen. Warum also ein Teig, der „keine Arbeit“ macht?
Die Konsistenz deines Teiges war bei mir sehr klebrig. Wenn ich einen ganz dünnen Teig, z.B. für –> Tarte Flambée haben möchte, muss ich doch wieder größere Mengen Mehl unterkneten. Dann habe ich noch nicht einmal mehr eine „Zeitersparnis“.
Und „lagern“ kann ich normalen Hefeteig auch im Kühlschrank, genau so wie deinen.
Ach ja: für –> Pizza finde ich, dass ein Teig mit einem guten Schuss Olivenöl (noch) besser schmeckt!
@ vlhusky: im Prinzip stimme ich dir in jedem Punkt zu und ich muss auch zugeben, dass ich den Anti-Knet-Teig nur noch sehr selten zubereite. Allerdings hat mir dieses einfache Rezept den Einstieg ins Brotbacken erleichtert und wer weiss ob ich ohne diese Anleitung je damit angefangen hätte. Auch in meinem Freundeskreis sind viele hiermit gestartet und backen jetzt fast ausschliesslich selbst. Was die Klebrigkeit betrifft, das ist natürlich auch sehr vom Mehl und Wetter abhängig. Man muss aber kein Mehl mehr unterarbeiten, sondern man gibt es nur beim Ausrollen auf die Oberfläche. Somit funktioniert es recht gut. LG, Paule
@ Paule:
Zu Deinen ersten Sätzen – absolut!
Zu Deinem Tipp: Habe gestern weiter rum experimentiert mit Deinem Teig: Nein, klappt bei mir/uns nicht. Der Teig hat eine dermassen hohe Elastizität, dass er beim Ausrollen immer wieder „gummiband-mässig“ zurück-„flutscht“. Auch auf dem Pizzaschieber dasselbe Verhalten. Beim Reinschieben (mit dem Pizzaschieber) in den Ofen derselbe Effekt.
Im Prinzip klappt das Ganze aber auch mit einem festeren Teig. Man muss (darf!) dann aber halt ein paar Minuten kneten.
Im Übrigen – es lebe die Variation, das Ausprobieren, und der Austausch und das Verbessern neuer Ideen :)
LG aus Rheinhessen
vl
@ vlhusky: danke für deine Rückmeldung. Diese extreme Elastizität kann ja auch bei „normalem“ Teig vorkommen. Hast du schon versucht den Teig auf der Arbeitsplatte kurz rund zu formen, 10 Minuten Teigruhe zum Entspannen und dann erst ausrollen? Normalerweise flutscht er dann nicht mehr zusammen ;-)
Hm – klingt plausibel! Danke für den Tipp – hab‘ noch ein Reschen, bei dem ich’s ausprobieren werde :)
Alle Jahre wieder (kommt das no-knead-bread):
http://www.kulinarische-momentaufnahmen.de/no-knead-bread-peppinella-kocht-dir-was/
… mit kleinen Veränderungen. So (im Topf gebacken) leuchtet es voll ein. Aber als Pizzaboden klappt es bei mir einfach nicht (gut genug). Auch nicht nach 15 Min. ruhen lassen ;)
Hört sich wirklich genial an, danke fürs Rezept. Ich kannte bislang nur den Hermann-Teig, den man „füttern“ muss, aber dieser Teig ist ja noch viel einfacher. Habe ihn schon mal angesetzt und werde am bald die erste Pizza und Laugenbrötchen testen.
Wir haben mit Deinem angepassten Grundrezept schon ganz viel Pizza gebacken (den Satz „ich könnt ja schon wieder Pizza essen“ hab ich mindestens 1 mal pro Tag gehört) und gestern Abend ein kleines Brot, das besser war, als jeder andere Brotbackversuch, richtig schön locker mit toller Kruste. Ich hab dann beschlossen, eines der Brotbackbücher von Artisan bread in 5 zu kaufen und ein Brioche in der Kastenkuchenform probiert. Bislang höchster Suchtfaktor – es ist zum reinlegen!
Hallo Paule, bin durch Zufall über deine Seite gestolpert und sehr begeistert und vor allem inspririert! Das Artisan-Bread wollte ich letzte Woche gleich ausprobieren und habe habe jetzt zwei Fragen: 1. Mein Teig war als er aus dem Kühlschrank kam sehr weich, und die Brötchen, die ich machen wollte, liefen etwas auseinander und waren eher Fladen. Sollte ich nächstes mal von Anfang an mehr Mehl verwenden, oder vor der Zubereitung mehr Mehl unterkneten? Dann müsste ich das Mehl ja aber nachträglich richtig einarbeiten und habe Angst, dass ich dann das Volumen zerstöre…
2. Verstehe ich das mit den Varianten richtig, dass ich den Ursprungsteig, z.B. zu Focaccia weiterverarbeite, in dem ich Öl dazu gebe, also auch nachträglich? Und wie würde ich daraus Teig für Tarte flambée machen? Oder wird der Teig einfach dicker oder dünner ausgerollt, bzw. unterschiedlich geformt?
Verzeihe mir bitte meine Anfängerfragen, ich habe bisher nur Erfahrung mit Sauerteig.
Viele Grüße
Lenore
Hallo Lenore,
vielen Dank für Dein Lob und ich beantworte Dir natürlich sehr gerne Deine Fragen.
1. Jedes Mehl reagiert etwas anders auf die Flüssigkeitsmenge und das Wetter spielt auch eine Rolle. Ist der Teig Dir zu weich, bzw. läuft beim Backen zu sehr auseinander, würde ich nächstes Mal etwas weniger Wasser nehmen. Dann harmoniert das Mengenverhältnis der anderen Zutaten besser, als würdest Du mehr Mehl hinzufügen.
2. Nachträglich würde ich kein Öl o.ä. in den Teig einarbeiten. Entweder man setzt speziell für Pizza einen Teig mit etwas Olivenöl an, oder nimmt den Basisteig-Ansatz und rollt und formt nach Belieben.
Ich muss zugeben, dass ich seit längerem nicht mehr nach dieser Methode backe, da ich beim Sauerteig gelandet bin.
Vielleicht interessiert Dich die Seite von Artisan Bread in 5M: http://www.artisanbreadinfive.com/
Ganz liebe Grüsse und weiterhin viel Spass beim Backen,
Paule